Urologie

 

Die Wechseljahre des Mannes

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Wie kommt es zum Absinken des Testosteronspiegels?

  • Hormone sind Botenstoffe, die vielfältigste Funktionen im Körper steuern. Diese hochaktiven chemischen Substanzen werden von spezialisierten Strukturen, den Hormondrüsen, im Körper gebildet. Für unsere körperliche Entwicklung, sexuelle Aktivität und unser Wohlbefinden sind die "Androgene", deren Haupthormon das Testosteron darstellt, von besonderer Bedeutung.
  • Hormone können nur an bestimmten, für jedes Hormon unterschiedlichen, Zielorganen wirken. Zu diesen Organen werden sie durch das Blut transportiert, hierfür müssen sie zum Teil an spezielle Eiweiße gebunden werden.
  • Die Ausschüttung der Hormone unterliegt zeitlichen Schwankungen und wird durch spezielle Kontroll- und Steuerungsmechanismen beeinflusst.
  • Als "Androgene" bezeichnet man die männlichen Sexualhormone. Zu ihnen zählen das Testosteron, das DHEA (Dehydroepiandrosteron), das DHEA-Sulfat und das Androstendion.
  • Testosteron ist das Sexualhormon des Mannes. Es wird in den Leydigschen Zwischenzellen des Hodens gebildet. Dies sind spezielle Zellen im Hodengewebe, welche den Großteil des Testosterons produzieren.

Die Ausschüttung der Androgene ist mit einen komplexen Regelkreis verbunden:

Im Zwischenhirn ist eine übergeordnete Hormondrüse namens Hypothalamus lokalisiert, die das Steuerungshormon GnRH (Gonadotropin-Releasing-Hormon) ausschüttet.
Dadurch wird die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) stimuliert und zur Freisetzung der Substanzen LH und FSH angeregt. GNRH wird in pulsartigen Wellen in das Pfortader-Venensystem der Hypophyse abgegeben und bewirkt dort eine Freisetzung von luteinisierendem Hormon (LH).

Das luteinisierende Hormon (LH) stimuliert mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung die Leydig'schen Zwischenzellen zur Testosteronproduktion.

Der Zeitabstand zwischen LH-Ausschüttung und dem Anstieg des Serums-Testosteron beträgt bei jungen Männern 15 - 120 Minuten und ist bei älteren Männern deutlich verkürzt (40 - 50 Min.). Diese wirken auf besondere Zellen im Hoden, die Leydig-Zellen, welche nun Testosteron produzieren und freisetzen können.
Die Testosteronproduktion regelt sich über einen sog. Feedback Mechanismus.

Das heißt, ein Anstieg des Serums-Testosteron führt zu einer nachlassenden Ausschüttung des luteinisierenden Hormons (LH), und damit zu einer verminderten Stimulation der Leydigzellen. Bei älteren Männern verändert sich dieser Feedback Mechanismus dahingehend, als dass erniedrigte Testosteronspiegel keinen stimulierenden Effekt auf die Ausschüttung von LH zu haben scheinen.
Für den Transport des Testosterons im Blut wird ein Großteil an ein Eiweiß gebunden, biologisch wirksam ist jedoch nur der freie, nicht gebundene Anteil dieses Hormons.