Zum Hauptinhalt springen

Blasenentzündung

UROpro - urologische Gemeinschaftspraxis Neckarsulm

Blasenentzündung

(Zystitis) ist eine meist bakterielle Erkrankung, unter der vor allem Frauen häufig leiden. Da die Harnröhre der Frau sehr viel kürzer ist als die des Mannes, kommt es leicht zum Aufsteigen von Keimen (oft Bakterien aus dem Darm) in die Blase. Ständiger Harndrang mit geringen Harnmengen und brennenden Schmerzen beim Wasserlassen sind die Folge. Manchmal ist der Harn blutig. Im ungünstigen Fall wandern die Keime von der Blase über die Harnleiter in die Niere und es kommt zu einer Nierenbeckenentzündung. Eine Nierenbeckenentzündung ist eine ernsthafte Erkrankung, die neben den o. g. Symptomen meist mit Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen und Nieren- bzw. Rückenschmerzen verbunden ist und sofort ärztlich behandelt werden muß.

Häufigste Ursachen:

  1. Bakterien steigen in die Blase auf:
    • Bei falscher Analhygiene.
    • Nach sexuellem Verkehr.
    • Bei Scheidenentzündung oder Ausfluss.
    • Bei Störungen der Vaginalflora.
  2. Die Infektion wird begünstigt:
    • Durch Unterkühlung, z.B. nasse Badekleidung oder kalte Füße.
    • Harnstauung in der Blase, z.B. durch Prostatavergrößerung, Blasenkatheter, Nierensteine, Schwangerschaft.
    • Eine geschwächte Immunabwehr kann zu ständig wiederkehrenden Blaseninfektionen führen.

Was Sie tun können

  • Warmhalten durch Kleidung, Bettwärme. Wärmetherapie mit Rotlicht, Wärmebädern oder Fangopackungen.
  • Sehr viel trinken, um die Blase gut durchzuspülen und die Keime auszuschwemmen. Besonders gut sind Nieren- und Blasentees, die desinfizierend (z.B. Bärentraubenblätter) und harntreibend (z.B. Schachtelhalmkraut oder Birkenblätter) wirken. Wer diese Tees nicht mag, kann die pflanzlichen Inhaltsstoffe auch in Form von Tabletten oder Tropfen einnehmen. Kaffee und schwarzer Tee reizen die Nieren und sollten vermieden werden.
  • Evtl. krampflösende Schmerztabletten oder -zäpfchen kurzfristig oder nur nachts anwenden.
  • Bei akuten Blasenentzündungen sollte der Geschlechtsverkehr unterbleiben.

Wann Sie zum Arzt müssen

  • Wenn Sie zusätzlich Schmerzen in der Rückengegend, Fieber, oder Blut im Urin haben.
  • Wenn die Beschwerden trotz Selbstbehandlung nicht nachlassen.
  • Wenn Schwangere oder Kinder betroffen sind.

Was Ihr Arzt tun kann

  • Untersuchung des Urins auf Bakterien, Blut und andere Entzündungsmerkmale.
  • Verschreibung von antibakteriellen Medikamenten bei festgestellter Bakterieninfektion.
  • Bei Schmerzen helfen krampflösende Schmerzmittel.

Vorbeugung

  • Immer ausreichend trinken, etwa 1,5 bis 2 Liter pro Tag.
  • Füße und Blasen-Nierengegend stets warm und trocken halten.
  • Nach dem Geschlechtsverkehr die Blase leeren.
  • Um keine Darmkeime in die Scheide zu bringen, Toilettenpapier von vorne nach hinten benutzen.
  • Auf eine intakte Vaginalflora achten, z.B. keine aggressiven Seifen oder Intimsprays verwenden (Scheidenpilz).

Weiterlesen … Blasenentzündung

Beschneidung des Mannes

UROpro - urologische Gemeinschaftspraxis Neckarsulm

Beschneidung des Mannes

Was geschieht bei der Beschneidung (Circumcision)?

Bei der Beschneidung wird ein beweglicher Hautlappen, der die Eichel des männlichen Gliedes umschließt (Vorhaut), ganz oder teilweise in einem kleinen operativen Eingriff entfernt. Dieser Eingriff kann sowohl in lokaler Betäubung als auch in Vollnarkose durchgeführt werden. Beschneidung aus medizinischen Gründen: Bei der Entscheidung, ob eine Beschneidung bei Kindern durchgeführt werden soll, spielt das Alter eine entscheidende Rolle. Im frühen Säuglings- und Kindesalter ist die Verklebung der Vorhaut ein Normalbefund (physiologisch). Bis nach Abschluss des ersten Lebensjahres kann die Vorhaut in etwa der Hälfte der Fälle zurückgeschoben werden.

Nach dem 3. Lebensjahr steigt diese Rate bis auf 90%, bei 16- bis 17-jährigen Jugendlichen sogar bis 99 % an. Medizinische Gründe für eine frühzeitig durchzuführenden Eingriff können sein:

  • Immer wiederkehrende Entzündungen.
  • Bildung eines „Ballons“ an der Vorhaut beim Wasserlassen.

Weitere Gründe, die eine Beschneidung erforderlich machen können:

  • Die Vorhaut kann beim versteiften Glied nicht oder nur teilweise zurückgezogen werden.
  • Die Versteifung des Gliedes kann durch die verengte Vorhaut zu Schmerzen führen.
  • Beim Wasserlassen kann der Harnstrahl durch die verengte Vorhaut abgeschwächt oder verdreht sein.
  • Es kann sich beim Wasserlassen ein „Ballon“ an der Vorhaut bilden.
  • Harnverhalt – Es kann überhaupt kein Wasser mehr gelassen werden (selten).
  • Nach dauerndem Zurückstreifen der Vorhaut über die Eichel zeigt sich ein Schnürring (so genannter „Spanischer Kragen“ oder Paraphimose).

Beschneidung aus traditionellen/religiösen Gründen

In vielen Kulturen ist die Beschneidung des Mannes ein fester Bestandteil ihres Lebens. Im alten Ägypten war die Beschneidung der Männer Tradition und
diese Tatsache ist anhand umfangreichen Bildmaterials gesichert. Im Judentum kommt der Beschneidung hauptsächlich eine religiöse Bedeutung zu. Am Tag der Beschneidung, dem 8. Tag nach der Geburt, feiert man ein großes Fest. Die Beschneidung wird hier oft von einem so genannten Mohel, einem Beschneidungsspezialisten, durchgeführt. Im Islam liegen eher traditionelle Gründe für die Beschneidung zugrunde. Die Jungen werden im Alter zwischen 7 und 14 Jahren beschnitten. Mit der Ausbreitung des Islams wird auch auf dem afrikanischen Kontinent die Beschneidung mehr und mehr durchgeführt. Auch in den USA findet die Beschneidung sehr häufig aus Traditions- und Sauberkeitsgründen statt.

Ist eine Beschneidung für die Gesundheit von Vorteil?

Einen gewissen Vorteil bietet die nach der Beschneidung einfacher durchzuführende Reinigung des Gliedes. Weitere Gründe, die angegeben werden, sind die Verringerung der Gefahr von Entzündungen der ableitenden Harnwege, von durch Geschlechtsverkehr übertragbaren Krankheiten und Hautkrankheiten. Laut einer australischen Untersuchung erkranken beschnittene Männer viel seltener an einem Peniskrebs als Unbeschnittene.

Welche Formen der Beschneidung gibt es?

Je nach Befund und den Wünschen der Betroffenen kommen folgende Operationsverfahren in Betracht:

  • Beschneidung durch vollständige Abtragung der Vorhaut.
  • Unvollständige Beschneidung. Hierbei bleibt ein Teil der Vorhaut erhalten.
  • Erweiterungsplastik. Die Vorhaut wird durch diese Technik nicht wesentlich gekürzt, lediglich die Öffnung der Vorhaut wird erweitert.

Ist die Beschneidung mit Gefahren verbunden?

Wie bei jedem ärztlichen Eingriff kann es auch bei einem durch den Urologen durchgeführten Eingriff an der Vorhaut zu unerwarteten Schwierigkeiten kommen. Meistens sind diese Komplikationen harmlos und sprechen gut auf eine Behandlung an. Mögliche Komplikationen können sein:

  • Allergische Reaktionen auf z. B. Betäubungsmittel
  • Schmerzen
  • Nachblutungen
  • Schwellungen im Operationsbereich
  • Erneute Vorhautverengung durch Schrumpfung des Gewebes
  • Verletzung der Eichel u.a.

Häufig gestellte Fragen

Bei Erwachsenen: Welche Untersuchungen werden vor dem Eingriff durchgeführt?

  • Laboruntersuchungen,
  • Blutgerinnungsstatus,
  • eventuell ein Elektrokardiogramm (EKG)

Gibt es nach dem Eingriff starke Schmerzen?

In der Regel sind die Schmerzen erträglich. Bei Bedarf können leichte Schmerzmittel eingenommen werden. Kindern können schmerzstillende Zäpfchen verabreicht werden.

Wie kann die Heilung günstig beeinflusst werden?

Desinfizierende Sitzbäder ab dem ersten Tag nach dem Eingriff mit kamillehaltigen Zusätzen können die Heilung günstig beeinflussen. Auf das Auftreten von Rötungen, zunehmender Schwellung oder Fieber sollte geachtet werden.

Wann ist nach dem Eingriff Baden/Duschen erlaubt?

Drei Tage nach dem Eingriff darf geduscht werden, ein Bad ist erst nach Auflösen der Fäden angezeigt (zwischen 7 und 12 Tagen).

Wie lange dauert der Heilungsverlauf?

In der Regel ist der Heilungsverlauf bei einer vollständigenBeschneidung nach zwei Wochen abgeschlossen.

Wann ist wieder Geschlechtsverkehr möglich?

Bei gutem Heilungsverlauf ist nach 5 Wochen in der Regel Geschlechtsverkehr wieder möglich. Zu Beginn ist jedoch Vorsicht anzuraten.

Hat die Beschneidung Auswirkungen auf das Liebesleben?

Manche Männer berichten über: verstärkte Höhepunkte beim Geschlechtsverkehr (Orgasmen). Auch vermehrte Ausdauer beim Geschlechtsverkehr wird angegeben.

Wer bezahlt die Kosten für die Beschneidung?

Eine medizinisch begründete Beschneidung wird von der Krankenkasse übernommen. Eine kosmetische oder religiöse Beschneidung ist keine Kassenleistung.

Weiterlesen … Beschneidung des Mannes

Alternder Mann

UROpro - urologische Gemeinschaftspraxis Neckarsulm

Alternder Mann

Über den alternden Mann - Hormondefizite des alternden Mannes

Hormone und Altern des Mannes: Um das 50. Lebensjahr treten die ersten Alterungserscheinungen auf. Bei der Frau geht dies auch mit einer deutlichen hormonellen Umstellung einher, wir sprechen von den Wechseljahren. Beim Mann hingegen herrschen noch Unstimmigkeiten über die Zusammenhänge des natürlichen Alterungsprozesses und möglicher hormoneller Veränderungen, man spricht dabei von Beschwerden des alternden Mannes. Ein ausreichender Hormonspiegel, vor allem des wichtigsten männlichen Hormons – Testosteron, ist für das körperliche und seelische Wohlbefinden des Mannes von äußerster Wichtigkeit. Inwieweit Mangelzustände einzelner Hormone auf Körper und Psyche Einfluß haben, ist noch nicht ausreichend geklärt.

Mögliche Beschwerden

Zahlreiche Beschwerden werden als alterstypisch gewertet, dabei kann aber auch ein Zusammenhang zu einem Testosteronmangel bestehen. Die Syptome können sowohl einzeln als auch miteinander auftreten. Hierbei gibt es unterschiedlich starke Ausprägungen der Beschwerden, die im Einzelfall auch zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität führen können.

Beschwerden des Testosteronmangels

  • Muskulatur: Muskelschwäche
  • Zunahme des Fettgewebes
  • Sexualfunktion: Libidominderung
  • Erektionsschwäche
  • Knochenstoffwechsel: Abnahme der Knochendichte
  • Blut:Abnahme der Sauerstoffträger „Anämie“
  • Psyche: Abgeschlagenheit, Depression
  • Fettstoffwechsel: koronare Herzkrankheit (?)
  • Prostata: Benigne Prostatahyperplasie (?)
  • Prostatakarzinom (?)

Beginn der Beschwerden

Im Gegensatz zur Frau, bei der es zu einer plötzlichen Abnahme der Hormonproduktion kommt, nimmt die Produktion des Testosterons in Hoden und Nebennieren ab dem 30-35 Lebensjahr des Mannes langsam ab.

Wirkungen des Testosterons

Das Testosteron wirkt auf die zuvor genannten Organsysteme in seiner freien Form (freies Testosteron). Der überwiegende Teil des Hormons ist im männlichen Körper jedoch an Trägerstoffe gebunden und dann nicht wirksam. Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil an gebundenem Testosteron im männlichen Blut. In einigen Organen muss das Testosteron erst in andere Stoffe umgewandelt werden um seine spezifische Wirkung zu erzielen. Bei Zunahme des Fettgewebes und steigendem Alter wird Testosteron gesteigert in das weibliche Hormon Östradiol umgewandelt. Wichtig für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt ist somit ein Gleichgewicht zwischen dem wirksamen Testosteronanteil (freies Testosteron), dem gebundenen Anteil und dem Verhältnis zu anderen Hormonen.

Hormonersatztherapie beim alternden Mann

Eine Hormonersatztherapie mit Testosteron bei Alterungsbeschwerden des Mannes muss nicht generell durchgeführt werden. Nur bei einem messbaren Testosteronmangel und dem gleichzeitigen Vorliegen von Beschwerden sollte dies durchgeführt werden, da Testosteron den natürlichen Alterungsprozess nicht aufhalten kann. Andere Hormone (z.B. Kortisol oder Wachstumshormon) sollten bei eindeutigem klinischen Mangel ebenfalls ersetzt werden. Testosteron kann auf verschiedene Arten verabreicht werden; die gebräuchlichste und für den Patienten wirksamste Art ist die intramuskuläre Gabe von langsam freisetzendem Testosteron in Spritzen. Andere Möglichkeiten sind die Tablettenform und Hautgele. Es befinden sich zur Zeit Medikamente in der Entwicklung, die nach einmaliger Spritzengabe für 3-6 Monate einen ausreichenden Testosteronspiegel gewährleisten.

Kontraindikationen zur Hormonersatztherapie

Bei gesunden Menschen, die durch Testosteron ihre Muskelmasse und die körperliche Leistungsfähigkeit erhöhen wollen (Doping), ist eine Hormonersatztherapie nicht angezeigt. Bei bösartigen Erkrankungen der Prostata und der Brust ist eine Testosterontherapie verboten (kontraindiziert), bei Blutbildveränderungen und unklaren Prostatabefunden ist zwingend eine weitere Abklärung vor der Testosterongabe angezeigt.

Verhalten während der Hormonersatztherapie

Die Testosterongabe ist nur unter ständiger ärztlicher Betreuung anzuraten, da regelmäßige Kontrollen der Blutwerte ( Testosteron, rote Blutkörperchen und Leberwerte) sowie Prostatakontrolluntersuchungen durchgeführt werden sollten.

Generelle Empfehlung

Ein Hormonmangel ist einfach zu korrigieren, er muss jedoch erkannt werden. Helfen Sie Ihrem Arzt dies zu erkennen, indem Sie über Veränderungen während des Alterns sprechen, denn nur dann kann das Problem erkannt und behandelt werden. Selbstverständlich können eine vernünftige Ernährung, körperliche Bewegung und die Vermeidung von Alkohol und Nikotin die körperliche Fitness unterstützen, dann wird auch Ihr Hormonspiegel ausgeglichen sein.

Weiterlesen … Alternder Mann